Wolfgang Laade Music of Man Archive

Die private Sammlung „Wolfgang Laade Music of Man Archive“ besteht aus ~45.000 Tonträgern (Schallplatten, Compact Discs und Musikkassetten). Gesammelt wurden sie zwischen 1950 und 1995 vom Schweizer Musikethnologen Prof. Dr. Wolfgang Laade. Zum 'Music of Man Archive' gehören außerdem eine Forschungsbibliothek (etwa 13.000 Einzeltitel), Musikinstrumente (circa 1.000 Objekte) sowie Videos, Ethnographica und ein umfangreicher Dokumentennachlass.

Wolfgang Laade zielte darauf ab, die globale Vielfalt musikalischer Ausdrucksformen zu dokumentieren. Dabei interessierten ihn insbesondere größere soziokulturelle Zusammenhänge. Als Sammler trennte Laade bewusst nicht zwischen nicht-westlichen und westlichen Musikformen oder auch zwischen Volksmusik, Popularmusik und Kunstmusik, wie dies in den Musikwissenschaften üblicherweise der Fall ist. Laade versuchte statt dessen, Musik als universales Phänomen zu betrachten, und verschiedene Musiken in ihren kulturell spezifischen Ausprägungen unabhängig von ihren Herkünften zu erfassen. In diesem Sinne verzichtete Laade auch weitgehend auf grundsätzliche ästhetische Fragestellungen. Dieser Ansatz spiegelt sich unmittelbar in der Zusammensetzung der Sammlung wider: So finden sich im Bestand des "Music of Man Archive" Streitlieder der Inuit neben Bach-Partiten, hinduistische Tempelgesänge neben Schlagersänger Roland Kaiser und algerischer Rai neben sozialistischen Kollektivkompositionen.